Blickpunkt Sport mit Björn Koch

Vor wenigen Monaten hat Deafschwimmsport-Redakteurin Gerda Reinhard das Interview von Björn Koch mit Gerd Rubenbauer im Fernsehen leider verpasst.

Sie hat Blickpunkt Sport gefragt, ob sie das Video online im Internet stellen können, damit wir (besonders Hörgeschädigte) die Filmausschnitte noch einmal ansehen können. Weil sie nur den Podcast den Podcast für die Hörenden haben.

Leider war es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, aber sie waren bereit, mir den Text zu schicken zur Veröffentlichung auf Deafschwimmsport.

Danke sehr an Blickpunkt Sport im Bayerischen Fernsehen und Redakteurin!

Siehe unten den Brief von der Blickpunkt Sport-Redakteurin zum Interview mit Björn Koch im Fernsehen am 18.12.2006:

Interview Björn Koch

Rubenbauer: Jetzt habe ich Björn kennengelernt bei der Kürung der Juniorsportler des Jahres. Er hat mich dort sehr beeindruckt, er hat einen Preis gewonnen als Gehörloser. Vielleicht kann er mal sein sportliches Highlight in diesem Jahr – und sie schauen – seine Augen gehen fast immer auf die Lippen. Er kann fast alles von den Lippen ablesen, hab ich bei der Veranstaltung festgestellt. Er ist ja in mehreren Stilarten im Schwimmen gestartet. Vielleicht kannst du aus deiner Sicht die Wettkämpfe mal ein bisschen Revue passieren lassen.

Koch: Also, es gibt einen Unterschied bei den Wettkämpfen zwischen Hörenden und Gehörlosen. Die Hörenden sind starke Konkurrenten. Bei Gehörlosen ist zum Beispiel der Start anders. Ich wurde dreimal Europameister, einmal Europa-Vizemeister und zweimal Europa-Dritter. Dazu habe ich einen Weltrekord aufgestellt, drei Europarekorde und diesen deutschen Rekord. Und das war für mich die schönste Zeit dort. Weltrekord habe ich über 100 m Schmetterling aufgestellt – mit 57,50 Sekunden.

Rubenbauer: Und das bei der ersten Europameisterschaft mit 18 Jahren.
(Applaus)
Vielleicht kann man das dem Laien mal ein bisschen verständlich machen. Wie geht das mit dem Start überhaupt, wenn man es nicht hören kann, welche Signale habt ihr?

Koch: Also, Hörende machen das Startsignal mit Geräuschen oder mit dem Sprechen. Auf die Plätze, runterbücken und dann kommt so ein Pfiff.
Bei Gehörlosen ist das anders. Da arbeiten wir mit Lampen. Wir haben vier Lampen. Die erste Lampe ist weiß – das bedeutet vorbereiten. Die zweite Lampe ist rot, da muss auf den Startblock gehen. Die dritte ist orange – da muss man runterbücken. Und die vierte ist grün und dann geht´s los, beginnt der Wettkampf.

Rubenbauer: Was macht der Björn beruflich?

Koch: Ich bin Schüler. Und ich bin in der ????-schule in der Vorklasse und will das Abitur machen.

Rubenbauer: Super! So wie er aufgetreten ist, da im Bayerischen Hof bei der Kürung der Juniorsportler. Großes Kompliment Björn, muss ich sagen, ganz toll.

APPLAUS!!!
Quelle den Blickpunkt Sport im Bayerischen Fernsehen.

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